Wichtige Unterschiede zwischen Doula und Hebamme

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Was sind die Aufgaben einer Doula?

Wo liegen denn die Unterschiede zwischen der Doula und einer Hebamme?

Das ist die wohl meist gestellte Frage, die ich bekomme, wenn ich über meine Tätigkeit als Doula spreche. Was ist anders als bei einer Hebamme und wie unterstütze ich die werdenden Eltern als Doula? In diesem Artikel erzähle ich etwas über die wichtigen Unterschiede zwischen einer Doula und einer Hebamme und warum beide wichtige Rollen im Geburtsprozess haben.

Als Doula Geburtsbegleiterin, biete ich der Schwangeren und auch dem Partner emotionale, physische und informative Unterstützung und stehe den werdenden Eltern in der Schwangerschaft, dauerhaft während der Geburt und auch in der frühen Elternschaft zur Seite. Ich möchte, dass die Schwangere eine kontinuierliche Unterstützung während der Geburt erhält. Bereits in der Schwangerschaft lerne ich sie und ihre Bedürfnisse, Wünsche oder auch Sorgen kennen, helfe ihr sich auf eine positive Geburtserfahrung vorzubereiten. Ich bin die ständige Ansprechpartnerin, der man auch abends nochmal eine Whats-App schreiben kann. So wächst bis zur Geburt eine persönliche Beziehung. Es entsteht Vertrauen – was sehr wichtig für ein gutes Geburtserlebnis ist. Wenn die Geburt losgeht, stehe ich im Kontakt mit den Eltern und unterstütze sie bereits in der Latenzphase zu Hause und auf dem Weg zum Geburtsort.

Während der Geburt unterstütze ich mit z.B. Massagen, Zuspruch, Hand halten, optimale Lagerung der Frau, Hilfestellung beim Finden einer geeigneten Geburtsposition, Versorgung der Grundbedürfnisse,  schaffe eine gemütliche Atmosphäre, diene als Kommunikationsunterstützung und vieles mehr.
Ich lasse die Badewanne ein, parke das Auto, hole die Taschen aus dem Auto oder das Kolostrum von zuhause. Ich tue was zu tun ist – und was hilft, der Frau sich zu entspannen und der Geburt hingeben zu können.

Nach der Geburt, schaue ich an Tag 1 meistens im Krankenhaus vorbei und kläre offene Fragen oder unterstütze wo ich kann. Ich halte das Baby, bringe Essen vorbei, wickele das Baby oder helfe beim anlegen zum stillen soweit ich es kann. Ich überschreite nicht meine Kompetenzen und hole die entsprechende Fachkraft dazu, wenn ich merke, dass es mehr Wissen benötigt wird. Und doch kann ich oft helfen erste Unsicherheiten von Mutter und Baby zu überwinden. 

Was sind die Aufgaben einer Hebamme?

Im Gegensatz dazu ist eine Hebamme, die auch emotionale Unterstützung schenkt, vor allem die medizinische Fachkraft während der Schwangerschaft, im Geburtsprozess, sowie innerhalb der Betreuung im Wochenbett. Hebammen können medizinische Untersuchungen durchführen, bei der Schwangerschafts-Vorsorge ist das z.B. Blut abnehmen, Kindslage ertasten, Fundusstand der Gebärmutter prüfen, Zuckertests machen, Blutdruck messen und vieles mehr. 
Während der Geburt, ist die Hebamme diejenige die schaut, dass medizinisch bei Mutter und Kind alles in Ordnung ist. So kann sie die Herztöne des Babys prüfen, Fieber messen, tasten in welcher Phase der Geburt, Mutter und Baby sich befinden, Schmerzmittel geben, Geburtskomplikationen erkennen und Maßnahmen ergreifen, falls erforderlich. Während der Geburt ist die Hebamme, diejenige die dafür sorgt dass die Sicherheit von Mutter und Kind gewährleistet ist. 
Nach der Geburt, im Wochenbett, besucht die Hebamme, anfangs meist täglich die Familie und unterstützt beim stillen und den dazugehörigen Fragen, leistet Hilfestellungen beim wickeln oder baden, überprüft das Gewicht des Babys. Ebenso schaut sie Geburtsverletzungen der Mutter an und überprüft den Wochenfluss.
Der Hauptunterschied zwischen einer Doula und einer Hebamme liegt in ihrer Ausbildung und den Dienstleistungen während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett.

Eine Doula ersetzt keine Hebamme

Als Doula habe ich eine Ausbildung und viel Wissen rundum Schwangerschaft und Geburt, jedoch nicht die medizinische Ausbildung/Studium einer Hebamme. Das benötigen Doulas auch nicht, da ihr Aufgabenbereich ein anderer ist, und es nicht darum geht eine Hebamme zu ersetzen, sondern das Geburtsteam zum Wohle von Mutter, Kind und Partner zu erweitern.

Ich biete vor allem emotionale und körperliche Unterstützung, beratenden Support und kann viele Fragen zur Schwangerschaft, Geburt und auch Babyhandling beantworten, Kontakte vermitteln, Zuhören. 

Ich meinen Sessions bereite ich die Paare auf die Geburt vor, so dass sie noch mal detaillierter als im Geburtsvorbereitungskurs erfahren können, was bei der Geburt auf sie zukommen kann. 
In diesem Gespräch klären sich meist die persönlichen Geburtswünsche und die Vorstellung von einer Geburt wird deutlicher. Fern ab von den Szenen die wir aus Film und Fernsehen leider kennengelernt haben. Was bis dahin oft schlecht oder unvorstellbar war und als große Blackbox im Raum stand, bekommt mehr Farbe und somit auch Sicherheit und Freude für die schwangeren Frauen und ihre Partner.

Es ist eben wie bei einer Geburt im Dorf

Immer mehr Frauen erfahren von der Möglichkeit sich von einer Doula begleiten zu lassen, um umfassend unterstützt zu werden. Was früher normal war, dass die geburtserfahrenen Frauen aus dem Dorf, bei einer Geburt zukommen um die Gebärende zu unterstützen, erfährt so ein wunderschönes Comeback.

Ich arbeite eng mit Hebammen zusammen und gemeinsam helfen wir eine Geburtserfahrung zu schaffen, die den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Eltern entspricht.

Gemeinsam mit meinen Kolleginnen haben wir das DOULADORF gegründet um sicherzustellen, dass wir immer eine gute Betreuung gewährleisten können.