Doula Ausbildung: Wir beleuchten 3 Aspekte

Heute erzähle ich euch ein wenig über die Doula Ausbildung, die ich gemacht habe und welche Möglichkeiten es für interessierte Frauen gibt. Ebenso spreche ich über die Frage ob eine Doula eine Ausbildung hat bzw. benötigt.

Die Rolle der Doula hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Als Begleiterin während der Schwangerschaft, Geburt und der Wochenbettzeit schenken wir Frauen Halt, Sicherheit und emotionale Unterstützung in einer der prägendsten Phasen ihres Lebens.

Viele Frauen, die selbst positive Erfahrungen mit einer Doula gemacht haben oder eine tiefe Verbundenheit zu Themen rund um Geburt und Mutterschaft verspüren, tragen den Wunsch in sich, selbst Doula zu werden. Vielleicht geht es dir gerade ähnlich?

Doch wie sieht der Weg einer Doula Ausbildung aus? Benötigt man überhaupt eine Ausbildung, und welche Wege führen in diesen besonderen Beruf? Diese Fragen gehen wir jetzt nach.

Haben Doulas eine Ausbildung?

Eine Doula zu sein, bedeutet weit mehr als reine Begleitung. Empathie, Kommunikationsfähigkeit und das Wissen um die körperlichen und emotionalen Prozesse der Geburt sind essenziell. Doch im Gegensatz zu medizinischen Berufen ist die Tätigkeit als Doula in Deutschland nicht reglementiert. Das bedeutet, dass keine formelle Ausbildung vorgeschrieben ist, um als Doula tätig zu werden. Umso wichtiger ist es daher, dass du dich gut über die Doula informierst, durch die du dir deine Begleitung vorstellen kannst.

Dennoch legen viele Frauen, die sich für diesen Weg entscheiden und zu denen ich auch zähle, großen Wert darauf, sich umfassend auf ihre Rolle vorzubereiten. Doula Ausbildungen bieten strukturierte Schulungen, in denen sehr viele Kenntnisse über Schwangerschaft, Geburtsabläufe, emotionale Unterstützung und praktische Hilfsmittel vermittelt werden.

Dabei geht es weniger um medizinisches Fachwissen als um die Fähigkeit, Gebärende in ihrer Selbstbestimmtheit zu stärken und zu begleiten.

Welche Inhalte lernt eine Doula?

Die Ausbildung zur Doula ist so vielfältig wie der Beruf selbst, da es viele verschiede Fortbildungen möglichen machen sich auch zu spezialisieren. Für die Doula Ausbildung gibt es unterschiedliche Anbieter, Programme und Konzepte, die sich sowohl in der Dauer als auch in den Inhalten unterscheiden. Die meisten Ausbildungen umfassen folgende Kernbereiche:

  1. Theoretisches Wissen:
    Hierzu gehören Themen wie die verschiedenen Phasen der Schwangerschaft und Geburt, die Rolle und Tabus der Doula im Geburtsprozess, Grundlagen der Anatomie und Psychologie, Kommunikation im Kreißsaal, Vorbereitung auf einen Kaiserschnitt,  Rolle des Vaters/Partners bei der Geburt; Begleitung von stillen Geburten, Hilfestellung für einen guten Stillstart sowie das Verständnis für kulturelle und persönliche Unterschiede.

     

  2. Praktische Übungen:
    Viele Ausbildungen integrieren Rollenspiele, Atemtechniken, Trainieren von Geburtspositionen und Übungen zur emotionalen Unterstützung und die Ausarbeitung eines Geburtsberichts um angehende Doulas optimal vorzubereiten.

  3. Erfahrungsbasierter Ansatz:
    Hospitationen bei Geburten und der Austausch mit erfahrenen Doulas und Hebammen ermöglichen Einblicke in die Praxis. Ich habe mein Praktikum im Kreißsaal 2023 in Hamburg absolviert. 

  4. Selbstreflexion:
    Doulas arbeiten intensiv mit Emotionen – die eigenen und die der Gebärenden. Daher ist es ein wichtiger Bestandteil vieler Programme, sich der eigenen Stärken und Grenzen bewusst zu werden, eigene traumatische Geburtserfahrungen verarbeitet zu haben um eine gute Unterstützung gewährleisten zu können.

  5. Flexibilität und Spezialisierungen:
    Manche Ausbildungsangebote bieten Vertiefungen in besonderen Bereichen, wie traumatische Erlebnisse, Mehrlingsgeburten, Plazentaverarbeitung, Training am Peanutball, Massagetechniken am Rebozotuch, Blessingway, Geburtsfotografie oder auch Nachsorge im Wochenbett.

     

In Deutschland bieten Organisationen wie die „GfG“ (Gesellschaft für Geburtsvorbereitung) oder unabhängige Doula-Trainerinnen verschiedene Möglichkeiten der Qualifikation an. Einige Programme sind intensiv und dauern wenige Wochen, andere gehen über Monate und bieten eine tiefere Einarbeitung. International gibt es Organisationen wie „DONA International“.

rebecca-doula

Meine Doula Ausbildung

Meine Doula Ausbildung bei der „Babycoachakademie“ war für mich eine wundervolle, praxisnahe und lehrreiche Zeit. 2022/2023 habe ich, als ich mich selbst frisch im Wochenbett befand, mit der Ausbildung begonnen, um Frauen zukünftig auch während der besonderen Zeit der Schwangerschaft bis zur Geburt, fachkundig und einfühlsam begleiten zu können.

Schon zu Beginn der Ausbildung wurde mir klar, dass ich hier nicht nur Wissen und Techniken erlernen, sondern auch mich selbst besser kennenlernen würde. Die Babycoachakademie legt großen Wert darauf, dass angehende Doulas nicht nur theoretisch fit sind, sondern auch praktische Erfahrungen sammeln und emotional auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Das gefällt mir gut. Sehr bodenständig und nah an den Menschen werden dort von einer Hebamme und ehemaligen Doula sowie einem Therapeuten Doulas ausgebildet.

Die Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung ist in verschiedene Module unterteilt. Dabei wurden folgende Bereiche intensiv behandelt:

  1. Grundlagen der Geburtsbegleitung:
    Wir lernten alles über die Phasen der Geburt, den natürlichen Geburtsverlauf und die Rolle der Doula im Kontext der Geburt. Besonders wertvoll fand ich die praktischen Übungen für die Geburt und das Wissen zur emotionalen Unterstützung.

  2. Atemtechniken und Entspannung:
    Ein großer Fokus lag auf Entspannungs- und Atemtechniken, die Gebärende während der Wehen unterstützen können. Es war und ist spannend zu sehen, wie individuell diese Techniken angewendet werden können.

  3. Emotionale Begleitung und Selbstreflexion:
    Ein wichtiger Bestandteil war die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit. Wir haben uns mit unseren eigenen Gefühlen, Grenzen und Stärken auseinandergesetzt, um später authentisch und klar auftreten zu können.

Einer der schönsten Aspekte der Ausbildung war der Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen. Wir haben nicht nur voneinander gelernt, sondern uns auch gegenseitig unterstützt und bestärkt. Diese Gemeinschaft ist nach wie vor ein wertvoller Anker, gerade in intensiven Momenten von Geburtsbegleitungen steht dieses Netzwerk zur Verfügung.

Mein persönlicher Abschluss

Nach Abschluss der Doula Ausbildung fühlte ich mich fachlich gut vorbereitet und in meiner Intuition gestärkt. Ich bin unglaublich dankbar für die Möglichkeit und Unterstützung meiner Familie, die Ausbildung gemacht haben zu können. Sie bietet mir ein solides Fundament für meine Tätigkeit als Doula und ich lerne jeden Tag weiter dazu. Heute lebe und liebe ich meine Tätigkeit so sehr – ich tue etwas wundervolles, von dem ich vor ein paar Jahren, nicht für möglich gehalten hätte, dass ich das machen werde.

Wenn du mehr über die Doula Ausbildung erfahren möchtest oder Fragen zu meiner persönlichen Aus- und Weiterbildung hast, kannst du dich gerne melden. Ich teile meine Erfahrungen und Eindrücke gerne!

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